Staatssekretär Andre Baumann auf Sommertour im Iffezheimer Wald

Staatssekretär Andre Baumann (1. von links) auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots, Foto: Klaus Eckert
Staatssekretär Andre Baumann (1. von links) auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots, Foto: Klaus Eckert

26.08.2020 - Im Iffezheimer Wald, durch zwei hohe Erdwälle von der Zufahrsstraße abgetrennt, darf sich die Natur ungestört zurückholen, was ihr zuvor gehört hat. Aus einem ehemaligen Munitionsdepot soll ein Naturwald werden, so das Ziel der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Auf seiner diesjährigen Sommertour ließ sich Staatssekretär Andre Baumann durch Fachleute vor Ort zeigen, wie sich das Gelände derzeit entwickelt. Mit von der Partie waren Berthold Leuchtner (stellv. Bgm. Iffezheim), Thomas Hentschel (MdL Grüne), Norbert Kelm (Revierförster Iffezheim), Hans-Peter Behrens (MdL, Grüne), Marianne Leis-Messer (NABU-KV Rastatt), Martin Klatt (NABU-Bez. Mittlerer Oberrhein, Gesch.führer), Frank Vetter (BT), Ines Noll (NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Vertretung Südwest).

 

Nach der Aufgabe des Munitionsdepots durch die französicchen Streitkräfte im Jahr 1999 fiel das Gelände an den Bund. 2012 übernahmen die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die rund 43 Hektar große Liegenschaft. In Abstimmung mit dem Bund und dem Land Baden-Württemberg soll sich das ehemalige Militärgelände in Zukunft als naturnaher Wald ohne wirtschaftliche Nutzung entwickeln.

 

Im Frühjahr 2018 erfolgte der Abriss der ehemaligen Militärgebäude, wobei auch einige durchaus künstlerisch bemerkenswerte Graffitis weichen mussten. Auch die gesamte Infrastuktur, so z.B. eine asphaltierte Ringstraße, wurde zurückgebaut. An einigen Stellen wurden aber auch bewusst Schutthaufen - selbstverständlich vorher schadstoffgeprüft - aufgetürmt, um Tieren zusätzliche Habitate zu bieten.

 

Der Iffezheimer Wald ist bereits heute aufgrund der hohen Artenvielfalt als Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes „Magerrasen und Wälder zwischen Sandweier und Stollhofen“ besonders geschützt, weshalb er für dieses Projekt auch gezielt ausgewählt wurde. Eine Besonderheit ist die fast vier Hektar große Binnendüne, die bis zu sieben Meter das umliegende Gelände überragt . Eine Vielzahl an Vögeln, Fledermäusen sowie über 65 Käfer finden sich hier. Auch der stark gefährdete Hirschkäfer konnte hier nachgewiesen werden.

 

Wie sich das Gebiet weiterentwickelt , wird natürlich künftig beobachtet, z.B. durch ein Baummonitoring, das alle zehn Jahre durchgeführt werden soll.

Bilder vom Abriss der Gebäude und Infrastruktur, Fotos: M.Klatt