NABU und Zoo Karlsruhe helfen dem Wiedehopf beim Aspichhof

Ein Vogel wie ein Schmetterling

Wiedehopf im Anflug, Foto: Manfred Weber
Wiedehopf im Anflug, Foto: Manfred Weber

26.03.2021

 

Der Wiedehopf ist trotz seiner Seltenheit ein bekannter Vogel. Seine Federhaube, seine auffällig gemusterten Flügel, die an diejenigen eines Distelfalters erinnern, und auch sein eigenartiger Gesang zur Balzzeit – „hup – hup – hup“ - machen den Wiedehopf zu einer Ausnahmeerscheinung.

 

Der Gesang war denn auch die Ursache dafür, dass beim Aspichhof, Ottersweier, nun besondere Nistkästen für diesen Vogel aufgestellt wurden. Martin Klatt, Geschäftsführer des NABU im Kreis Rastatt hatte im Frühling 2020 mehrfach Wiedehopfe rund um den Aspichhof gehört. Ein Anruf und ein Treffen vor Ort mit Manfred Weber, NABU-Wiedehopfexperte aus der Ortenau brachten die Einschätzung, dass die Landschaft um den Aspichhof gut für Wiedehopfe passen müsste. Dann noch das Gespräch mit Betriebsleiter Simon Glaser und die Aktion war geplant: Zwei spezielle Baumkästen und ein weiterer Kasten sollten im Umfeld angebracht werden. Damit ist die überaus erfolgreiche Ansiedlung des Wiedehopfes in der nördlichen Ortenau nun im südlichen Landkreis Rastatt angekommen.

 

Schließlich war Dr. Matthias Reinschmidt, Direktor des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe auch mit im Boot. Die Artenschutzstiftung des Zoos unterstützt das NABU-Engagement für den Wiedehopf und setzt sich damit für die Biodiversität in unserer Region ein.

 

Die Aktuere vor Ort, Foto: Martin Klatt
Die Aktuere vor Ort, Foto: Martin Klatt

Am Freitag, 26. März, montierten die Akteure die neuen Wohnungen für den Wiedehopf und sie blicken optimistisch in die neue Brutsaison.

 

Manfred Weber sieht die vielfältig genutzte und gut strukturierte Landschaft um den Aspichhof als nahezu ideal. „Hier passt der Lebensraum mit alten Obstbäumen, Wiesen und Weideland gut zu den Ansprüchen des Wiedehopfes“. Der Aspichhof setzt auf eine Landwirtschaft, die auf vielen Standbeinen steht. „Obstanbau, Reben, Rinder- und Pferdeweiden und Grünland unterschiedlicher Nutzung führen zu einem Landschaftsmosaik, das heute eher die Ausnahme darstellt“ freut sich Simon Glaser auf eine gute Nachbarschaft mit dem Wiedehopf, dem er gerne einen Standplatz für die nicht ganz kleinen „Baumkästen“ anbietet.

 

Die Spannung ist groß, ob das Experiment Wiedehopf gelingen wird. „Ich fände es nur fair, wenn der Vogel unsere Anstrengungen mit seinem Einzug belohnen würde“ kommentiert Matthias Reinschmidt und fügt augenzwinkernd hinzu: „dann wäre der schmucke Wiedehopf schon ganz nah an meiner Heimatstadt Bühl“.